Wie Ihr wahrscheinlich schon gesehen habt, wird am Schwanenmätteli seit vergangenem Dienstag fleissig aufgebaut. Die Popup Bar «Park am Wasser» wird schon diese Woche am Donnerstag, den 19.06.2020, öffnen.
Ebenfalls am Dienstag letzter Woche fand der in unserem Aufruf zur Umfrage betreffend Sommergarten Popup auf dem Schwanenmätteli angekündigte «Runde Tisch» statt. Anwesend waren nebst dem Veranstalter Tom Weingart und Gemeinderat Reto Nause einige Vertreter der Stadt (Stadtgrün, Sportamt, Gewerbepolizei), desQuartiers (Quartierverein, Leist, Pontonierverein, Gastronomie) und des Vereins «Pro Dalmazi». «Pro Dalmazi»ist ein Zusammenschluss der seit einigen Jahren auf dem Schwanenmätteli anzutreffenden Slackliner, Akrobaten, Jonglier- und Yoga-Freunde, die sich für diesen jetzt stattfindenden Dialog stark gemacht haben.
Es wurden alle Stimmen gehört, die Rechtsgrundlage und Rechtmässigkeit der erfolgten Popup-Genehmigung, der Antrieb und das Vorgehen der Stadt und des Veranstalters wurden ausführlich erläutert und die Bedenken und Sorgen der «Gegner» des Projekts aufrichtig entgegengenommen.
Wir vom Vorstand des Quartiervereins möchten Euch für die rege Teilnahme an der vorangegangenen Umfrage danken. Es war uns so möglich ein breitgefächertes und hoffentlich repräsentatives Meinungsbild aus dem Quartierverein vorzulegen. 45% waren klar gegen das Projekt, 45% waren zögerlich (der grössere Teil davon eher skeptisch) und nur 10% sehen dem Popup mit Freude entgegen. Lärm, Littering, Verkehrsbehinderungen, nächtliche Ruhestörung und die Verdrängung anderer Nutzer standen im Fokus. Die grössten Bedenken wurden hinsichtlich des zu erwartenden Dichtestresses geäussert. Tom Weingart – der Veranstalter – versichert, er sei sich der geäusserten Anliegen und Bedenken bewusst. Er betont, er strebe eine Umsetzung an, die von gegenseitigem Respekt und einer konstruktiven Zusammenarbeit geprägt ist. Die Ängste, Menschen zu verdrängen, nehme er ernst. Er weist darauf hin, dass er seine Pläne bereits angepasst habe und es grundsätzlich seine Idee sei, etwas Schönes zu kreieren, das auch dem Quartier Freude bereitet. Ausserdem prüfen die zuständigen Behörden der Stadt noch einmal die Ausweichfläche für die unzähligen Böötler und das Verkehrsregime.
Fakt ist, dass bereits im Oktober letzten Jahres die Genehmigung für das Popup erteilt wurde. Eine solche Bewilligung ist immer nur für drei Monate möglich und – das ist die Möglichkeit sich einzubringen – es werden anschliessend die Erfahrungen ausgewertet. Man sei sich bewusst, wo auch immer der öffentliche Raum betroffen ist, gebe es zahlreiche unterschiedliche Nutzungsinteressen, welche die Stadt so gut als möglich koordiniere. Es gelten für den Sommergarten oder «Park am Wasser» wie er nun offiziell heisst, dieselben Bewilligungslauflagen wie für alle Popups: kein Konsumzwang (selbst Mitgebrachtes darf konsumiert werden),keine Musik, kein anderweitiger Lärm, Öffnungszeiten sind bis 22 Uhr beschränkt. Andere Nutzungen müssen möglich sein, namentlich der Gasgrill muss frei zugänglich sein und es muss Fläche für andere Gruppen freibleiben. Ausserdem sollten – auch eine Auflage der Stadt – bereits im März und April Gespräche zwischen Veranstalter und Betroffenen stattfinden. Aufgrund Corona konnte dies nicht stattfinden. Gemeinderat und Veranstalter bedauern dies und entschuldigen sich für die fehlende und nicht rechtzeitige Information.
In einige wenige Marzili-Briefkästen wurde letzte Woche ein Informationsschreiben des Veranstalters verteilt. Dieses kann – wie auch der aktualisierte Aufbauplan – auf unserer Webseite eingesehen werden. Die Auswertung des Popups Sommergarten wird Ende Oktober im selben Kreis wie vergangene Woche erfolgen. Reklamationen, die an die nachstehend genannten Adressen gerichtet werden, werden dann sehr wichtig sein. Wir bitten Euch davon Gebrauch zu machen!
Bei Reklamationen sollte zuerst der Veranstalter (T. Weingart) direkt kontaktiert werden. Entweder direkt vor Ort oder telefonisch unter 076 490 33 13. Sollte dies nicht ausreichen, kann weiter Marc Heeb, Co-Leiter des Polizeiinspektorats und danach Reto Nause persönlich kontaktiert werden (marc.heeb@bern.ch, reto.nause@bern.ch).
Wir haben dem Verein «Pro Dalmazi», der sich gerne anstelle eines grossen Popups fix auf dem Schwanenmätteli etablieren möchte, angeboten, ihr Konzept für das Schwanenmätteli, welches viel freien Raum für allerlei Bewegung bieten soll, uns im Quartierverein im Rahmen eines Infoanlasses vorzustellen. Ob, wann, wie und wo dieser stattfinden wird, werden wir rechtzeitig bekannt geben. Auch hier ist unsere Meinung gefragt!